
Kompakte Steuerung für das Bahnnetz im Baselland
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Etwas mehr als 100 Gelenktriebwagen zählt die Tramflotte der Baselland Transport AG (BLT). Sie bewegt im Jahr rund 35 Millionen Fahrgäste durch den gesamten Kanton Basel. Damit diese stets sicher und pünktlich unterwegs sind, investiert der Mobilitätsdienstleister viel in die Infrastruktur seines Streckennetzes.
„Herzstück sind die Steuerungsschaltschränke für die Fernwirkungsanlagen der BLT. Die bauen, installieren und aktualisieren wir fortlaufend, seit das Projekt 2018 aufgegleist wurde“, berichtet Kevin Gehri, Hardwareplaner bei der BSR Automation AG und verantwortlich für die Umsetzung dieser Anlagen. Das Unternehmen für System- und Elektroengineering aus Kriens nahe Luzern erarbeitet Lösungen wie etwa komplette SPS-Steuerungen inklusive Antriebstechnik und ebenso IT-Dienstleistungen. Tochterfirma BSR Eltec AG übernimmt den Schaltschrankbau und die Industrieinstallationen.
Infos für Bahnleittechnik in Echtzeit
Die Fernwirkungsanlagen des Trambetriebs erfassen und steuern diverse Komponenten, Zustände und eventuelle Störungen im gesamten Streckennetz. Das zentrale Leitsystem der BLT ist also stets im Bild über Schaltzustände, Betriebsarten, Positionen und Schutzeinrichtungen. Auch mit Daten zu Strom, Spannung, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit wird das Leitsystem gefüttert. Der klare Benefit: Betriebsstörungen lassen sich schnell erkennen und damit die Reaktionszeiten der Servicetechniker verkürzen; in der Folge reduzieren sich die Ausfallzeiten der Verkehrslinien.
AirSTREAM ist bewährte Größe
Das enge Zusammenspiel von BSR und LÜTZE ist ein nennenswerter Erfolgsfaktor des Projekts Fernwirkungsanlagen. Seit den ersten Schaltschränken baut der Automatisierungsspezialist BSR diese mit dem Verdrahtungsrahmen AirSTREAM. Macht aktuell 72 Stück. Da der Bahnbetreiber seine elektrotechnische Infrastruktur stetig optimiert und auch immer mal wieder bauliche Maßnahmen anpackt, wird von BSR vor Ort im Schaltschrank umverdrahtet und nachgerüstet. Bei größerem Anpassungsbedarf, wie derzeit bei Gleichrichteranlagen, ersetzt BSR vorhandene Schränke durch zwei Meter hohe Exemplare samt passenden AirSTREAM-Rahmen. Es gibt immer was zu tun.
Kompaktes Format für große Aufgaben
Warum eigentlich AirSTREAM?Der wichtigste Grund: Platzersparnis und Platzreserven für die Zukunft. Denn anfangs waren es relativ kleine Schränke mit recht hoher Packungsdichte – also ein Idealfall für den kanallosen und daher bis zu 30 Prozent kompakteren AirSTREAM-Rahmen gegenüber klassischen Montageplatten. Über die Jahre sind die auszutauschenden Komponenten in Anzahl und Größe stark angewachsen – und die Schaltschränke samt Verdrahtungsrahmen mit.
Schnell, sicher, sauber verdrahten
Um das Handling für ihre Servicetechniker einfach zu halten, werden von der BLT überall die gleichen Komponenten und Bauteile eingesetzt oder ersetzt. Auch hier zeigt sich der Rahmen von LÜTZE überlegen: weil Anpassungen, Nachverdrahten oder Fehlersuche „einfach und schnell von der Hand gehen, da keine lästigen Kabelkanäle stören“, so Kevin Gehri und nennt aktuelle Beispiele: „Alle neuen Schränke bekommen einen Blitzschutz. Das bedingt ganze Klemmenreihen sowie ein Kabel von 80 mm Durchmesser mit Stahlmantel. Was insgesamt sehr viel Platz braucht, etwa wegen eines erforderlichen vertikalen Stegs.“ Auch der nachträgliche Ausbau und Austausch bleibe ein Dauerthema, weil jetzt immer mehr Bauteile zur Fernüberwachung hinzukämen. Das Wegarbeiten der 72 umzurüstenden Schaltschränke bei BSR laufe gut. Er könne zuschauen, wie schnell und sauber die Kollegen in der Werkstatt verdrahten. Dank des modularen Systems vereinfache sich ebenso die Lagerhaltung mit der gut überschaubaren Anzahl von Bauteilen und Artikelnummern.
Thema Klimatisierung im Schaltschrank
Aufgrund der besonderen Sicherheitsanforderungen im öffentlichen Personennahverkehr und den immer höheren Umgebungstemperaturen im Sommer verfügen die Schaltschränke über eine leistungsstarke Klimatisierung. AirSTREAM unterstützt dabei systembedingt durch eine optimierte Luftströmung ohne bremsende Kabelkanäle.
Autor: Ahron Ademi, Key Account Manager, Lütze AG, Schweiz