
Die Zukunft der Wasserversorgung steckt im Schaltschrank
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Dreht man in der sechstgrößten Stadt Schleswig-Holsteins den Wasserhahn auf, sprudelt die „Elmshorner Rohrperle“ aus der Leitung. So poetisch nennen die dortigen Stadtwerke ihr Nass. Gefördert wird das Wasser aus 17 Brunnen mit bis zu 160 Metern Tiefe, dann aufbereitet in zwei Wasserwerken für die 60.000 Menschen in und um Elmshorn.
Um den zuverlässigen Betrieb auch zukünftig zu gewährleisten, wurde bei den Stadtwerken die Automatisierungshardware modernisiert. Kapitän des Projekts war die Elkomp Unternehmensgruppe. Mit ihrer Erfahrung in Automatisierungstechnik und im Schaltanlagenbau plant und realisiert sie hochspezialisierte Anwendungsfälle.
Pilotprojekt für ganz Deutschland
In Elmshorn war ein durchgängiges Konzept gefragt, das die dezentralen Brunnen, die Leitwarten und das Pumpenmanagement einbindet, ebenso die Anlagendatenerfassung und die Alarmierung. Auch sollte die sichere Versorgung für alle Eventualitäten sichergestellt werden. Aufgestellt wurde das „Wasserwerk der Zukunft“: als Anschauung und Referenz für andere Stadtwerke, die es besichtigen und adaptieren können.
Der Lösungsansatz: Wasserwerke und Brunnen sollen datengestützt über Rechner laufen und betreut werden. Alle Brunnen sind miteinander vernetzt über einen Server, der zentral bei den Stadtwerken steht. Im Normalbetrieb verbindet das neue Siemens-Leitsystem per ADSL-Modem ein Wasserwerk über die bereits vorhandenen Leitungen mit seinen Brunnen. Bei Störung oder Ausfall der Kommunikation zum Brunnen springt eine M2M-Verbindung per Mobilfunknetz ein; es werden Störmeldungen und Fehlerdaten abgesetzt. Per Remote besteht weiter Zugriff, was eine Fernwartung zulässt. Zusätzlich sichern Firewalls und eine VPN-Verbindung die Kommunikation dieses doppelt redundanten Konzepts. Eine dritte Sicherheitskategorie, selbst bei ausgefallener Steuerung, schafft das manuelle Bedienpanel vor Ort, über das sich die Brunnenpumpen notfalls weiter betreiben lassen. Und über den örtlichen Zugang zum Brunnen wacht ein RFID-codiertes Kontrollsystem, das bei Sabotageversuch die Steuerung energetisch vom Netz trennt.
Schaltschrankbau mit Zukunft
Dieses „Wasserwerk der Zukunft“ wurde mittlerweile realisiert; ausgestattet mit State-of-the-Art-Produkten vieler namhafter Hersteller aus dem Automatisierungsbereich, die man auf AirSTREAM Verdrahtungsrahmen montierte.
Mit ins Boot geholt hat Elkomp LÜTZE als Spezialisten für das Innenleben der Schaltschränke. Es ist Team-Konsens, dass beim Neuaufbau der Schränke die Montageplatte außen vor bleibt. Nicht nur, weil mit dem raumsparenden AirSTREAM-System hier 30 Prozent weniger Schaltschränke zu bauen sind. „LÜTZE ist im Team, weil wir ein zukunftssicheres Konzept umsetzten. Dazu gehört ein moderner Schaltschrankbau – und nicht, Verdrahtungskanäle auf Metallplatten zu schrauben“, erklärt Sven Drückhammer, Technischer Leiter bei Elkomp. Damit habe man ein modulares System, das für alle Schaltschränke passe. „AirSTREAM ist hochflexibel, kann mit der Anlage wachsen und einfach verändert werden, ohne große Umbauten an der Gesamtanlage.“
Fließend Wasser dank gutem Schaltschrankklima
Ebenso entscheidend für den Chefplaner: „Hohe Ausfallsicherheit ist enorm wichtig – aber eine Steuerung wird immer von der Temperatur bedrängt.“ Das vermeide man mit dem AirSTREAM System mit seinem innovativen Thermikkonzept“. Hagen Lennartz, der beteiligte Vertriebsingenieur von LÜTZE, kommentiert: „Da AirSTREAM keine Kabelkanäle hat, kann die Luft ungehindert um die Komponenten strömen. Was ein homogenes Klima im gesamten Schaltschrank ergibt- und somit eine lange Lebensdauer der Komponenten ermöglicht. Zudem könne man mit dem Lüfter AirBLOWER die Luftumwälzung unterstützen und diesen auch mit aktiven Kühleinheiten kombinieren.
Autor: Hagen Lennartz, Vertriebsingenieur Friedrich Lütze GmbH